Themen

, ,

Denkmal von nationaler Bedeutung – Ehre für das Pellerhaus

15. Juli 2021

Das Pellerhaus in Nürnberg ist ein wichtiges Bauwerk der Nürnberger Wiederaufbauarchitektur.
Das Gebäude der Architekten Fritz und Walter Mayer ist durch eine filigrane, sensible und moderne Architektursprache geprägt und dementsprechend seit vielen Jahren als Einzeldenkmal geführt.

Nun wurde dem Pellerhaus eine besondere Ehre zuteil:

Das Landesamt für Denkmalpflege in Bayern hat das Pellerhaus am 25.03.2021 als Denkmal von nationaler Bedeutung eingestuft.

Das Denkmalnetz Bayern schreibt dazu:
„Diese (Anmerkung BDA: Das Landesamt für Denkmalpflege) hat jüngst dem Nürnberger „neuen“ Peller-Haus, als Zeugnis der Architektur der 1950er Jahre, eine über den Freistaat hinausreichende, sprich bundesweite Bedeutung bescheinigt.

Der programmatisch 1956/57 in damals zeittypischer Architektursprache errichtete Wiederaufbau des 1944 weitgehend zerstörten Renaissance-Gebäudes ist damit „offiziell“ in den Status der hochrangigen baukulturellen Leistungen der (gesamt)bundesdeutschen Nachkriegsarchitektur gerückt. (…)

In diesem Zusammenhang bleibt zu hoffen, dass sich die (bisweilen unappetitliche) Diskussion um den Abbruch des Baudenkmals und die Rekonstruktion des 1944 verlorenen Vorgängerbaus nun erledigt hat und die Stadt ihrer in der Verfassung verankerten Verantwortung zum Erhalt, der Instandsetzung und denkmalgerechten Weiternutzung des „neuen“ Peller-Hauses nachkommt. Mehr noch, sich gleichzeitig mit Vorbildwirkung der Pflege des exzellenten Stadtraumes um den Egidienplatz annimmt.“
Quelle: Denkmalnetz Bayern

Diese Einstufung des Gebäudes bringt die Stadt Nürnberg als Eigentümerin in die Situaton, das für die geplante Sanierung zusätzliche Fördermittel beantragt werden können.
Sie bringt aber auch eine besondere Vepflichtung mit sich, nämlich das Gesamtenseble des Egiendienbergs mit besonderer Senisibiltät zu behandeln.

Folgende Themen sind insbesondere zu bearbeiten
– Reduzierung der Stellplätze und des Verkehrs
– Schaffen von Grünräumen
– Aufenthaltsqualitäten und öffentliche Nutzungen
– Konzept für die Brachfläche neben dem Pellerhaus

Der BDA hat dem Stadtrat nun empfohlen diese Themen in Form eines Wettbewerbs bearbeiten zu lassen.
Anlaß ist, dass es bereits Planungen für eine Bebauung des Nachbargrundstücks gibt, die vorsieht, das im Krief vollständig zerstörte sogenannte „schwarze Pellerhaus“ als Rekonstruktion wieder zu errichten.
Der Rest des Grundstücks soll als sogenannter „Pocketpark“ genutzt werden.

Zunächst muss aber über einen Wettbewerb geklärt werden, wie das Gesamtensemble Egidienberg von den oben geannten Problemen befreit werden kann.
Ein Konzept für eine Bebauung auf dem Nachbargrundstück kann dabei Teil eines Realisierungsteils sein.
Wir empfehlen dabei, für ein Babauungskonzeot keine Vorgaben zur Fragestellung bzgl. der Integartion einer rekonstruierten Fassaden zu machen.

Vorteil des Wettbewerbs ist insbesondere, dass alle Interessenvertreter im Verfahren beteilgt werden können.

Einer Übertragung des Nachbargrundstücks an einen privaten Investor, wie es aktuell kolportiert wird,
der ohne ein Wettbewerbsverfahren an dieser sensiblen Stelle einen Neubau nach seiner privaten Fa­çon errichten kann, stehen wir mehr als kritisch gegenüber.

15.07.2021 Andreas Grabow